Samstag, 16. April 2016

Maria Empfängnis,Weihnachten und Silvester

Hallo ihr Lieben!

Verspätet,aber besser als nie habe ich es endlich mal geschafft meinen Eintrag zur Weihnachtszeit fertig zu schreiben.

Wie ihr wahrscheinlich in den Nachrichten mitbekommen habt, hat am 8.Dezember das "anno santo" (Jubeljahr der Barmherzigkeit) der katholischen Kirche angefangen. Seit Wochen und Monaten reden hier sehr viele darüber und seit den Anschlägen in Paris etc. ist es zum Gesprächsthema Nummer 1 geworden. Viele haben Anschläge befürchtet,weshalb auch viel weniger Leute und vorallem Touristen als erwartet gekommen sind.

Meine Familie und ich sind aber trotzdem in die Innenstadt gefahren und waren im Gottestdienst in der Kirche Sant'Ignazio , in der Nähe vom Pantheon. Ich fande den Gottestdienst echt interessant,auch wenn ich nur ein paar wenige Wörter aufschnappen konnte,weil die alten Männer am Altar echt verdammt genuschelt haben :D

Nach der Messe hat dann jede Familie die mitgebrachten Blumen vor ein großes Bild der Jungfrau Maria gelegt und danach wurde noch,wie auch anders zu erwarten, mal wieder ein Gruppenfoto gemacht.

Nachdem ich dann auch endlich allen Freunden von meinen Eltern vorgestellt wurde, sind wir alle zusammen in einer Art Prozession zum Piazza di Spagna gelaufen,wo die "Hauptattraktion" war. Dort steht nähmlich eine riesige Säule,die Maria gewidmet ist. Am Fuße dieser Säule können erneut Blumen und Kränze abgelegt werden,die dann später auch der Papst gesehen hat,da er nachmittags auch dort hinkam.

 Hinterher sind wir dann noch alle zusammen in einen historischen Raum gegangen,der früher als Apotheke genutzt wurde, wo die Leute ein kleines Buffet mit all dem mitgebrachten Essen aufgebaut hatten.






















Insgesamt war der Tag echt mal was anderes,da wir den Feiertag in Deutschland zwar kennen,aber nicht wirklich feiern. Außerdem fängt hier mit dem 8.Dezember auch immer offiziell die Weihnachtszeit an. Was das heißt?

Jeder.Wirklich jeder holt all seinen kitschigen (Tut mir leid für das Wort Opa,aber der Großteil ist wirklich schrecklich!) Weihnachtskram raus und hängt Lichterketten auf den Balkon. Wär ja wirklich alles kein Problem, aber leider sind die Lichterketten kunterbunt und blinken die ganze Zeit,was einen wirklich agressiv machen kann. Ich hatte dann auch noch die Ehre meinen Großeltern zu helfen, die Lichterketten in den Baum zu tun,was ich danach ziemlich bereut habe... Diese Lichterkette war nämlich mit Musik und spielte einen "Remix" aus "Oh du Fröhliche","Stille Nacht","Oh Tannenbaum","Jingle Bells" und noch anderen Weihnachtsliedern und das auf Endlosschleife!!!



Heiligabend:

An sich ist Weihnachten hier einfach viel lauter und alles andere als besinnliche Weihnachten. Heilig Abend zum Beispiel, haben wir bei den Schwiegereltern meiner Gasttante mit ca. 25 anderen Verwandten und all ihren Kindern gefeiert. Als Hauptgericht gab es Lasagne und ein Buffet mit noch ganz vielen anderen italienischen Kleinigkeiten. Für mich war es eher wie eine Geburtstagsfeier,da ich es absolut nicht gewöhnt bin Weihnachten mit mehr als meiner engsten Familie zu verbringen.

Auch wenn mich Heiligabend emotional ziemlich mitgenommen hat war es auch super süß die ganzen leuchtenden Kinderaugen zu sehen,als sich mein Gastvater gegen 22 Uhr als Weihnachtsmann verkleidet hat und allen ihre Geschenke gebracht hat.

Am 25. waren wir dann zusammen mit den Verwandten meines Gastvaters bei meiner Oma zum Weihnachtsessen.Wir haben den ganzen Tag eigentlich nur gegessen,geredet und gespielt.

Hier in Italien fängt mit Weihnachten auch die Spielzeit an,weshalb man schonmal ausreichend Kleingeld ansammeln sollte über das Jahr.Am Berühmtesten ist hier "Tombola" was so ähnlich ist wie Bingo bei uns, aber außerdem werden auch noch diverse Kartenspiele gespielt.Ich habe insgesamt mehr als 20 Euro verloren, da das Glück nicht auf meiner Seite war, aber wie wir ja alle wissen: "Pech im Spiel,Glück in der Liebe",also hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben :D

Silvester:

An Silverster waren wir dann bei Freunden von meiner Gastfamilie eingeladen,die in der Nähe vom Kolosseum wohnen.Auch hier haben wir sogar noch mehr gegessen als an Heiligabend.Es gab soweit ich mich erinnern kann 5 Gänge,bei denen für jeden was dabei war. Meine Favoriten sind aber immer noch "i dolci" die bei keinem Treffen innerhalb der Weihnachtsferien fehlen dürfen.

Da wir natürlich bis 12 uhr nicht mit all dem Essen fertig waren,wurde um Mitternacht eine kleine Verdauungspause eingelegt.Wir sind alle zusammen auf die Dachterasse des Hauses gegangen (von der man das Kolosseum sehen konnte!) und haben wie auch in Deutschland Sekt getrunken und meine Brüder haben mit den anderen Söhnen fleißig geknallt.

Wie das Schicksal es dann so wollte habe ich durch Zufall eine Familie aus Würzburg kennengelernt,die für ein paar Tage in einem B&B im selben Haus untergekommen waren,und auch den Ausblick von der Dachterasse in Anspruch genommen haben.

Insgesamt kann ich sagen,dass vorallem die Weihnachtszeit bisher die emotionalste und schwierigste Zeit hier für mich war,aber ich im Nachhinein unglaublich dankbar bin,dass ich diese Dinge hier erleben durfte und darf.

Viele Grüße,eure Hannah








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